Im neuen Jahr ging es weiter mit den geplanten Winterarbeiten und aufgrund einer Planänderung für die Saison 2023 gab es noch einige Punkte mehr zu erledigen.
Geplant ist eine lange Sommerreise in den Norden – Ziel sind die Ostschären Schwedens und dann sehen wir mal, wie weit wir kommen 🙂
Wir träumen schon lange von einer längerer Segelreise, um die fantastischen Reviere Skandinaviens ohne Zeitdruck zu erkunden. Unsere persönliche und berufliche Situation sagt, „wenn nicht in 2023, dann voraussichtlich die nächsten Jahre auch nicht“. Bis zur Rente warten, wollen wir nicht. Also Anfang Januar das Gespräch mit meinem sehr verständnisvollen Chef gesucht, ihm von unseren Plänen erzählt und einen fairen Kompromiss gefunden.
Wir können von Mitte Mai bis Mitte September segeln, ich arbeite in Teilzeit vom Boot aus, muss lediglich dafür sorgen, dass ich zu den Arbeitszeiten eine vernünftige Internet- und Telefonverbindung habe. Aber das sollte im hochentwickelten Skandinavien möglich sein. Alle Freunde und Bekannten, die bereits in dieser Gegend segelnd unterwegs waren, haben gesagt, „solange Du in Schweden Land sehen kannst, hast Du besseres Internet als in Deutschland. Und zwar überall“. Wir werden sehen …
Meilen reißen oder gar Ostsee umrunden ist nicht unser Ziel, einfach langsam reisen und die Gegend genießen. Grober Plan (wenn man beim Segeln von Plänen reden kann, meist kommt es doch anders…), zügig Richtung Kalmarsund, dann Schären bummeln, vielleicht Gotland, vielleicht Aalands, vielleicht … den Osten lassen wir wohl aus. Aber letztendlich werden Wind und Wetter entscheiden, bin mal sehr gespannt, wo es uns hintreibt.
Zunächst einmal bekamen wir im Januar Besuch von Stefan und Anne und neben vielen schönen Gesprächen, Unternehmungen und gemeinsamen Koch-Abenden (meist Urte & Stefan) hat Stefan mir auch bei den Lötarbeiten am Boot geholfen. Er ist ein Profi und ich konnte mir viele Tricks dabei abgucken. So wurden die NMEA-Kabel am Mast und von der Instrumentenbrücke wieder mit Steckern versehen (ich musste diese vorher abschneiden, da die Durchführung mit Stecker aus Platzgründen nicht möglich war), die neue Masthalterung für den Windgeber montiert, der neue Loggeber getestet, das NMEA-Netz und die Anzeigen ausprobiert, das Kabelchaos im Elektroschrank sortiert und aufgeräumt und natürlich zwischendurch auch mal ne Pause gemacht.









Ende Februar traf dann auch mein aktiver AIS-Transceiver ein, den ich im Oktober 2022 bestellt hatte. Wartezeit war zwar lang, aber dafür hatte ich diesen zum sehr guten Preis bestellt, der mittlerweile 35% höher liegt – guter Deal also !
Dieser ließ sich komfortabel zuhause am PC konfigurieren und dank der guten Vorarbeiten schnell auf dem Boot anschließen. Ein praktischer Test steht noch aus, da die Funkantenne im Winterlagen nicht angeschlossen ist, aber alle LED-Leuchten zeigen schon mal die gewünschte Reaktion.
Wir wollen viel ankern und so kauften wir noch 30m Ankerkette in 8mm Stärke. An diese werden dann noch 40m Ankerleine angeschäkelt und damit sollten wir dann ruhiger schlafen als bisher nur mit Leine und Kettenvorlauf. Auch in die Sicherheit wurde investiert, zusätzlich zur AIS-PLB in Urte´s Rettungsweste haben wir jetzt noch eine Satelliten-PLB / EPRIB, die in meine Weste kommt, so dass wir beide bei einem hoffentlich nie eintretenden „Mann-über-Bord“ mit Sendern ausgerüstet sind und im unwahrscheinlichen Fall einer Havarie auf beiden Kanälen auffindbar sind. Das mögen jetzt viele für übertrieben halten im Ostseerevier, aber „haben ist besser als brauchen“ und wir fühlen uns so bestmöglich vorbereitet und sicherer.



Und weil wir grad beim Upgrade des Bootes sind, gibt es noch neue Fender (die alten lösen sich langsam auf nach 25 Jahren und der klebrig werdende Kunststoff hinterlässt hässliche Streifen auf dem Rumpf) und ein paar neue Gasdruckfedern für die Deckel der Backskisten. Hört sich nach Luxus an, aber wem schon mal so ein schwerer Deckel auf die Hand gefallen ist, weiß, wovon ich rede.
Um für regelmäßige Online-Meetings gerüstet zu sein, schaffen wir uns noch einen Netgear-Hotspot an, damit kann man mit einer lokalen Prepaid-SIM-Karte ein bordeigenes WLAN erzeugen, in das sich alle Geräte an Bord einwählen können. Meine Eigenentwicklung – Wasserfilter mobil – erhält ein Upgrade. Dieser wird einfach beim Wassereinfüllen im Hafen mit einem Gardena-Schnellverschluss auf den Schlauch geklickt und sorgt dafür, dass das Wasser von möglichen Unreinheiten gereinigt wird, bevor es in den Tank kommt (Grob- und Kohlefilter), Natürlich wurde auch der Impeller kontrolliert und gewechselt.






Nur noch 3 Wochen bis zum Krantermin und 9 Wochen bis zur Abfahrt 🙂
Aber wir sind nicht die ersten, wie der Segler im Bild zeigt, der am letzten Samstag bei 3 Grad und 4-5 Bf auf dem Sund unterwegs war und später in den Hafen der Seglervereinigung in Heiligenhafen einlief.

Wir freuen uns auf einen schönen Sommer mit einmaligen Erlebnissen und werden weiter berichten, wenn das Boot im Wasser ist.
Besser vorbereitet kann man wohl kaum sein. Der Törnberater in der Aussenstelle Griechenland ist bereit für ergänzende Tipps für die Schärenwelt! Y ein Gläschen auf eine tolle Saison Y
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